Zeughaus
Ursprünglich befand sich ein Lagerort für Waffen und militärische Ausrüstung der Grafen von Nassau-Siegen in der Nähe des Kölner Tores. Es war Johann VII., der unterhalb des Oberen Schlosses in der Burgfreiheit ein neues Zeughaus errichten ließ. Der neue Landesherr galt als gefragter Militärexperte. Gemeinsam mit dem Schriftsteller Johann Jacobi von Wallhausen gründete er 1616 im neuen Zeughaus die erste deutsche Kriegsschule. Hier sollten Adelige nach den Regeln des Landesherren ausgebildet werden.
Das Zeughaus erlebte eine wechselvolle Geschichte. Johann VII. der Mittlere verfügte, dass seine drei Söhne gemeinsam über die hier gelagerten „Armatur, Rüstungen, Wehren, Waffen, Munition, Geschützen und Gezelten“ verfügen sollten. Mit der Spaltung der Hauses Nassau-Siegen in eine katholische und eine evangelische Linie ging das Gebäude in den Besitz der im Oberen Schloss residierenden katholischen Seite über. 1803 finden sich noch sechs Kanonen und ein Mörser im Inventar des Hauses. Der preußische Staat verkaufte das Zeughaus an die angesehene Familie Dresler, die es ihrerseits 1888 dem Evangelischen Gesellenverein übereignete. Während des 2. Weltkrieges wurde das Gebäude stark beschädigt. Heute befindet sich das Zeughaus in Privatbesitz.