Apollo Theater
Der Siegener Kinopionier Wilhelm Ludwig präsentierte bereits im Jahre 1900 im Hotel Kaisergarten „lebende Photographien“. Später betrieb er zwei Lichtspielhäuser in der Stadt. Mit seinem Geschäftspartner Franz Helms gründete er die Metropol-Gesellschaft und errichtete 1935 ein Kino mit 1.000 Sitzplätzen, das Apollo. Nach den Zerstörungen des 2. Weltkrieges konnte das Haus 1948 wieder eröffnet werden. In den folgenden Jahren war es Auftrittsort zahlreicher namhafter Künstlerinnen und Künstler und berühmter Orchester. Hier traten das Busch-Quartett, das Gewandhaus-Orchester, aber auch Marika Rökk und Heinz Rühmann auf. Der Kinobetrieb lief in den 1950er Jahren vielversprechend und immer kostendeckend. Mit dem Einzug des Fernsehens in die heimischen Wohnzimmer war die Zeit der großen Kinobetriebe jedoch vorbei. Der große Saal des Hauses wurde in den 1970er Jahren in mehrere kleine Kinos unterteil, das Gebäude wurde verpachtet. Nachdem die Ufa das Haus 1992 übernommen und nach sieben Jahren endgültig schloss, entstand der Plan, das Kino-Gebäude in ein Stadttheater umzubauen. Als „Bühne der Stadt Siegen“ diente in dieser Zeit die Aula des Gymnasiums Am Löhrtor. Das Provisorium wurde zur Dauereinrichtung. Mit der Aussicht auf einen Theaterstandort in zentraler Lage bildete sich eine Bürgerinitiative, die den Theaterträumen letztlich zur Realisierung verhalf. Das Apollo-Theater konnte 2007 eröffnet werden. Jährlich werden über 100 Produktionen gezeigt. Von dem alten Kinogebäude ist jedoch nur noch die Fassade der 1930er Jahre erhalten geblieben.