Im Februar 2007 eröffnete im ehemaligen Kaufhaus Tietz (später Kaufhof) am Marktplatz ein Kulturzentrum, das sogenannte Krönchen-Center, kurz KC genannt. Unter einem Dach vereint sind dort die Volkshochschule der Stadt, die Stadtbibliothek, das Stadtarchiv und die Brüder-Busch-Gedenkstätte. Die exponierte Lage direkt am markt und gegenüber dem Rathaus und der Nikolaikirche war prädestiniert für Gebäude der Siegener Kaufmannschaft. Schon im 19. Jahrhundert standen hier vier Häuser, die dem Handel dienten. 1899 eröffneten die jüdischen Kaufleute Plaut und Daniel ein Kaufhaus, das schnell expandierte und sich bis 1927 stetig vergrößerte. Die letzten Inhaber Julius Stern und Josef Häcker planten einen Neubau, als sich die Leonhard Tietz AG aus Köln für den Siegener Standort interessierte. Die alten Gebäude wurden abgerissen, um einem modernen Warenhausneubau Platz zu machen. Das neue Kaufhaus wurde 1928 unter der Teilnahme tausender begeisterter Siegener eröffnet.Von 1928 bis Ende 1999 diente das Gebäude als Kaufhaus, zuerst hieß es Tietz, bis die Warenhauskette 1933 von den Nationalsozialisten „arisiert“ wurde. Dann wurde es zum Kaufhof, aus dem alle jüdischen Mitarbeiter 1934 entlassen wurden. Das Gebäude brannte 1944 völlig aus, es wurde jedoch 1952 wiedereröffnet. Das Wirtschaftswunder machte bald eine großflächige Erweiterung durch einen Anbau notwendig. Nun ging man ins „Kerber“. Auch Millioneninvestitionen in Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen konnten die Schließung des Traditionshauses nicht verhindern. Immer weniger Kunden fanden den Weg in die Siegener Oberstadt. Nach mehreren Jahren Leerstand gelang die Umsetzung der Idee eines kommunalen Kulturkaufhauses. Die Sandsteinfassade des Gebäudes mit seiner reichen Ornamentik im Reformstil ist denkmalgeschützt.